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Die graziöse und gute Fee Frisette, die ihren Palast in der Grotte von St.-Maurice hatte, schützte die edle Familie Duin, welche im Schloss desselben Namens über Bex wohnte. Aber, wenn es früher gute Feen gab, gab es auch bösartige. Zu diesen gehörte die Fee Turlure, eine wirkliche Hexe, die von einem Felseneinsturz aus ihrem Schlupfwinkel in Diablerets verjagt wurde. Ohne Unterkunft fragte sie die Fee Frisette um Hilfe an, welche sie großzügigerweise in ihrem wunderbaren Palast empfing und ihr den höher gelegenen Teil reservierte. Dies unter der ausdrücklichen Bedingung, dass sie niemandem in der Gegend schaden dürfe. Während einiger Zeit hielt Turlure ihr Versprechen. Aber es war stärker als sie: ihr Los bestand darin, schlechtes zu machen. Eines Tages, als die zwei niedlichen Kinder des Schlosses von Duin an den Rändern der Rhone spielten, näherte sie sich ihnen hinterlistig und stieß diese ins Wasser. Von ihrem Aussichtspunkt aus hatte Fee Frisette das Drama miterlebt. Dank ihres Zauberstabes war sie in einem Augenblick vor Ort und Stelle, um die kleinen Opfer zu retten. In ihrem verständlichen Zorn schlug sie ihre Gegnerin, die in die Fluten fiel und dort ertrank. Doch in der Schnelligkeit ihrer Geste zerbrach ihr Zauberstab und von tiefem Kummer geplagt verließ Frisette die Gegend für immer.

Der Schinkenknochen, welcher am Gewölbe hängt, hat ebenfalls eine Geschichte. Es war einmal eine sehr schöne und sehr gute Fee, welche dank ihrer wertvollen Qualitäten einen lebhaften Ehegatten gefunden hatte. Eines Tages, als sie am Rand des Sees spazieren gingen, beschloss sie ihn in jeder Kurve zu küssen (es hat 68 davon). Sie hatten sich schon 41 Mal geküsst, als sie ihren Kopf rückwärts neigte, um einen erneuten Kuss zu erhalten. Da bemerkte sie die 12 Zwerge der Grotte, welche sich hinter einem großen Stein versteckt hielten. Frisette rief sie und befahl ihnen, dort bis zu seiner Rückkehr zu bleiben. Sie versprachen es alle, aber einer von ihnen, Pipo, folgte ihr bis zum Vorratsraum, wo er einen Schinken abhängte. Mit seinen Freunden aß er diesen schnell und in Stille. Dann stieß er den Knochen ins Gewölbe, indem er auf die Schultern der anderen in die Höhe sprang. Nach ihrer Rückkehr begriff Frisette was sich ereignet hatte. Sie erriet das Pipo der schuldige war und führte ihn an den Ohren bis zur Vorratskammer. Aber Pipo sagt ihr dann mit sanften Worten: ich habe Ihnen die Schweinsfüsse gelassen, um ihren Hunger stillen, welchen sie durch ihren verliebten Spaziergang sicher bekommen haben. Frisette nahm Pipo bis zum See mit und an der Wand kann man noch heute sein Bildnis bewundern.